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Fondue durchs Fenster, dinieren im Wohnwagen oder Hotelzimmer: Solothurner Betriebe für Innovation während Pandemie geehrt

Fondue durchs Fenster, dinieren im Wohnwagen oder Hotelzimmer: Solothurner Betriebe für Innovation während Pandemie geehrt

Die Tourismusbranche wurde besonders hart von der Pandemie getroffen. Davon liessen sich viele Betriebe aber nicht unterkriegen, sondern sie wurden besonders kreativ. Acht Solothurner Betriebe wurden dafür nun ausgezeichnet.

Raphael Karpf

Eigentlich hätten noch viel mehr touristische Betriebe eine Auszeichnung verdient gehabt, sagte Walter Straumann, Präsident von Kanton Solothurn Tourismus. Das sei aber ein positives Zeichen, zeige das doch die gute Entwicklung der Solothurner Tourismusregionen. Aber eben: Am Dienstagnachmittag konnten im Oltner Premiumkino Capitol nur acht Betriebe geehrt werden – einer aus jeder Tourismusregion.

Vertreterinnen und Vertreter aller ausgezeichneten Betriebe.

Die Gemeinsamkeit: Obwohl die Pandemie die Tourismusbranche besonders hart traf, steckten sie die Köpfe nicht in den Sand, sondern taten sich mit «besonderen Leistungen» hervor. Folgende acht Betriebe wurden geehrt (die Reihenfolge ist zufällig gewählt).

Restaurant Hotel Baseltor, Solothurn

Im Restaurant Hotel Baseltor organisierten Lernende den Take-away-Betrieb.

Wie so viele Restaurants, stellte auch das Restaurant Hotel Baseltor in Solothurn auf Take-away um. Hier wurde das Projekt aber komplett den Lernenden übergeben: Die 18 Auszubildenden aus den Bereichen Küche, Service sowie Hotelfach und Hotel Kommunikation der Betriebe Baseltor, Salzhaus und La Couronne (die alle der Genossenschaft Baseltor an- gehören) bereiteten wöchentlich wechselnde Mittags- und Abendmenüs zu. In recycelbarem Einweg-Geschirr konnten diese abgeholt werden.

Landgasthof und Hotel Kreuz, Kappel

Aus dem Hotelzimmer wurde ein privater «Dining-Room». 

Privat im Hotelzimmer dinieren: Das machte das Team des Hotels Kreuz in Kappel möglich. Kurzerhand machte man dort aus dem grössten Hotelzim- mer einen privaten «Dining-Room» mit separatem Eingang. So konnte sich auch auswärts kulinarisch verwöhnen lassen, wer nicht ins Restaurant gehen konnte oder wollte. Und gleichzeitig konnte man sich sicher fühlen – war die Ansteckungsgefahr so doch minimiert.

Stadt Grenchen

Etwa ein Gottesdienst wurde auf dem Grenchner Marktplatz durchgeführt.

Die Ehrung der Stadt Grenchen stand unter dem Motto: Nicht nur Private, auch Behörden können innovativ sein. Die Stadt Grenchen stellte Vereinen, In­stitutionen oder dem Gewerbe den Märetplatz zur Verfügung, inklusive Festzelt, LED-Projektionswand, Bühne und Festbänken. Auch bewarb die Stadt die Anlässe. Wer wollte, konnte diese Bühne nutzen, um Werbung in eigener Sache zu machen. Gleichzeitig wurde dadurch der Märetplatz belebt. 30 solche Aktivitäten fanden 2020 statt.

Restaurant Oberdörfer, Gänsbrunnen

Im Bergrestaurant Oberdörfer gab es immer etwas zu essen.

Trotz Corona: Im Bergrestaurant Oberdörfer bei Gänsbrunnen bekam man immer etwas zu essen. Als drinnen nicht bewirtet werden durfte, gab es Fondue im Brot durchs Fenster mit auf den Weg. Und als man im ­Matratzenlager nicht schlafen durfte, wurden hinter dem Haus Zelte aufgestellt.

Restaurant Frohsinn, Nunningen

Wandern – und zwischendurch kulinarisch verwöhnt werden.

Leibliches Wohl und Naturerlebnisse kombinieren: Das tüftelte das Restaurant Frohsinn in Nunningen aus. Kulinarische Wanderrouten im Schwarzbubenland wurden kreiert, von der Vorspeise bis zum Dessert wurde man an verschiedenen Stationen verpflegt. Schon vier Routen mit Verpflegungsmöglichkeiten gibt es mittlerweile, und weitere sind in Planung.

Restaurant Löwen, Messen

«Boxen» zum mitnehmen und zu Hause fertigstellen erfand das Team des Restaurant Löwen.

«Out of the box» nennt sich das Projekt, welches das Team des Restaurants Löwen in Messen ins Leben gerufen hat. Das mit der Box ist wörtlich gemeint. Die Muttertags-Box, die Valentins-Box oder die Silvester-Box wurden kreiert. Man konnte die Boxen inklusive Anleitung abholen und mit nur wenigen Handgriffen zu Hause das Menü fertigstellen. Später kam sogar ein Wettbewerb dazu: Die Leute konnten Fotos einschicken, wie sie die Boxen zu Hause angerichtet hatten. Die schönsten Präsentationen wurden vom Team des Restaurants in Messen bewertet.

Hotel Restaurant Enge, Biberist

Wieso nicht im Wohnwagen dinieren?

Wenn die Restaurants schon geschlossen sind – wieso nicht in Wohnmobilen dinieren? Vor allem, wenn solche vorhanden sind. Die Aktion wurde von der Plattform Wohnmobilland Schweiz ins Leben gerufen. Im Frühjahr 2020 konnte man beim Gasthof Enge in Biberist in Wohnmobilen essen. Insbesondere am Karfreitag und an Ostern gab es spezielle Menüs im Angebot.

Gasthof Kreuz, Egerkingen

Eisstockschiessen in Egerkingen.

Um von der allgemeinen Pandemie-Tristesse abzulenken, grub das Team des Gasthof Kreuz in Egerkingen eine traditionelle Sportart aus: Das Eisstockschiessen. Im Hinterhof stellte man eine Bahn auf. Gruppen konnten diese buchen – und zwischen den Spielen frei den Apéro, ein Fondue oder einfach ein Glas Wein geniessen. So gut sei das Angebot angekommen, dass es in diesem Winter wieder geplant ist.