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Bundesexperten: Delta und Omikron trüben die Aussichten auf den Winter

Es sei nicht möglich, Omikron für immer aus der Schweiz herauszuhalten, sagte BAG-Direktorin Anne Lévy am Montag vor den Medien. Jetzt gelte es aber, die Verbreitung mit Reisebeschränkungen und Quarantäne zu verlangsamen und Zeit zu gewinnen. «Wir müssen vermeiden, gleichzeitig eine Zirkulation von Delta und Omikron in der Schweiz zu haben», so Lévy. Dies würde das Gesundheitssystem definitiv überlasten. Es sei deshalb besonders wichtig, die fünfte Welle in den Griff zu bekommen.

Die neue Variante dürfe nicht vom aktuellen Problem Delta ablenken, sagte auch Tanja Stadler, Präsidentin der wissenschaftlichen Covid-Taskforce des Bundes. Jetzt seien die altbewährten Massnahmen gefragt: Maske tragen, Kontakte reduzieren und Hygienemassnahmen. Auch die Booster-Impfungen seien entscheidend, so Stadler. «Ein höherer Antikörperspiegel wird auch die Immunantwort gegen Omikron verbessern.»

Lage dürfte sich weiter verschlechtern

Was die Variante für die Entwicklung der Pandemie bedeutet, dürfte sich erst in den kommenden Wochen herausstellen. Die Informationslage sei noch sehr dünn, betonte Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung beim BAG. Aktuell werde vermutet, dass das Virus leicht übertragbar sei und zudem das Potenzial habe, die Immunantwort besser umgehen zu können. Geimpfte und Genesene wären dadurch weniger gut geschützt.

«Omikron könnte den weiteren Verlauf der Pandemie deutlich verändern», so Mathys weiter. Die neue Variante trübe die Aussicht auf die kommenden Wochen und Monate. Auch angesichts der aktuellen Fallzahlen gibt sich Mathys wenig optimistisch. «Es ist davon auszugehen, dass sich die epidemiologische Lage weiter verschlechtert.»

Contact Tracing wieder stark gefordert

In den Spitälern sei die Lage zwar noch nicht dramatisch, aber belastend, fügte der oberste Kantonsarzt Rudolf Hauri an. Ein Ausbau der Kapazität sei nur noch möglich, wenn nicht dringliche Eingriffe verschoben werden. Hauri wies zudem darauf hin, dass der Aufwand des Contact Tracings aufgrund von Omikron stark angestiegen sei. Die Rückverfolgung der Fälle sei zwar ausgebaut worden, habe aber dennoch Grenzen.