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Hochrisikogebiet: So reagieren Schweizer Touristiker auf Deutschlands Reisewarnung

Wer ab Sonntag aus einem Hochrisikogebiet nach Deutschland einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss zehn Tage in Quarantäne. Frühestens fünf Tage nach der Einreise können sich betroffene Personen mit einem negativen Coronatest davon befreien. Nebst der Schweiz betreffen die am Freitag in Berlin bekannt gegebenen Verschärfungen auch Einreisende aus Polen, Liechtenstein, Jordanien oder Mauritius. Von der deutschen Risikoliste gestrichen werden derweil Thailand, Usbekistan und St. Vincent sowie die Grenadinen in der Karibik.

Der Branchenverband HotellerieSuisse bewertet die Einstufung als Risikoland in einer ersten Reaktion als «verheerend». Eine Quarantäne von zehn Tagen für Ungeimpfte würde Gäste davon abhalten, hierzulande Ferien zu verbringen, sagte eine Verbandssprechern der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings erschweren auch Massnahmen der Schweiz selbst, die Reisenden etwa aus Grossbritannien, Holland oder Belgien, die Lage.

Inländischer Tourismus machte Ausfälle wett

Zuvor sei die Schweizer Hotellerie noch zuversichtlich gewesen, die Talsohle durchschritten zu haben, heisst es von HotellerieSuisse. Anders als in anderen Ländern waren vergangenen Winter Skianlagen oder Hotels in der Schweiz offen. Durch viele Buchungen aus dem Inland war auch der wirtschaftliche Einbruch weniger schlimm als in den Nachbarländern.

Der Verband Schweiz Tourismus sieht die Einstufung als Hochrisikogebiet derweil gelassener. «Alle Reisebeschränkungen sind für den Schweizer Tourismus schädlich», sagte ein Sprecher. Er gab aber auch zu bedenken, aufgrund der Impfquote in Deutschland könnten immer noch viele Deutsche frei einreisen. «Und das wäre immer noch besser für die Branche als die Situation im letzten Winter 2020/2021 ganz ohne ausländische Gäste», sagte der Touristiker.

Automatische Reisewarnung für Schweiz

Wer aus einem Hochrisikogebiet nach Deutschland einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.

Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist automatisch auch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts in Berlin für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot. (thr/sat/dpa)