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100’000 Lichtpunkte zwischen Landhaus und Palais Besenval: Was hat das zu bedeuten?

Es tut sich etwas beim Palais Besenval in Solothurn. Prominent sichtbar vom südlichen Aareufer, zieht derzeit abends eine auffällige Weihnachtsbeleuchtung die Blicke auf den Bereich zwischen Palais und Landhaus. Vielleicht doch noch ein Weihnachtsmarkt in der Stadt? Eine Nachfrage bei der Pächterin des Palais, dem H4 Hotel, bringt Licht ins Dunkel: «Es wird kein klassischer Weihnachtsmarkt, sondern ein kleines Lichtspektakel, wo die Gäste in gemütlicher Atmosphäre etwas trinken und essen können», sagt H4-Geschäftsführer Sven Holnaicher.

Ein Besuch vor Ort gibt weiter Aufschluss: Im Barockgarten sind ein Loungezelt und drei Holzhäuschen aufgebaut, dazu eine Feuerschale. «Wir werden Glühwein und Punsch sowie Suppe, Hotdogs und Flammkuchen anbieten», sagt Marco Brand, der den Anlass zusammen mit Marcel Grindat initiiert hat. Auch Klassiker wie Waffeln, Crêpes oder Mandeln werden nicht fehlen. Brand, ausgebildeter Stuckateur, ist in der lokalen Eventbranche kein Unbekannter. Der Gerlafinger organisierte 2016 in Altreu die «Venezianischen Weihnachten». Grindat, der aus dem bernischen Laupen stammt, ist Architekt und Gastronom.

So sieht es im Barockgarten aus.

Die Organisatoren wollen den Barockgarten und das Palais mit einer weihnächtlichen Dekoration und einer Lichtinstallation «in Szene setzen». Gemäss Schätzung der Organisatoren handelt es sich um rund 100’000 Lichtpunkte. Der «Lichterglanz Barockgarten Palais Besenval», wie der Anlass heisst, wurde innerhalb von drei Wochen vorbereitet. «Ursprünglich war geplant, während der Weihnachtszeit die alte Kläranlage im Uferpark Attisholz mit einer Lichtinstallation zu bespielen», sagt Brand. Dafür habe der Kanton aber keine Bewilligung gegeben. Deshalb hätten sie eine Alternative gesucht und seien kurzfristig beim Palais Besenval fündig geworden. Seither seien fast täglich sechs bis sieben Leute mit dem Aufbau beschäftigt gewesen.

Eine «Win-Win-Situation»

Sowohl die Initianten als auch der H4-Geschäftsführer sprechen von einer «Win-Win-Situation». «Wir hatten freie Hand bei der Gestaltung des Gartens und der Räumlichkeiten», sagt Brand. Zudem wird ihnen das Palais und der Barockgarten vom Hotel H4 gratis zu Verfügung gestellt. Dessen Geschäftsführer sagt: «Mit dem Anlass können wir zeigen, dass wir vom Palais Besenval offen für neue Konzepte sind, nachdem wir in der Vergangenheit wiederholt kritisiert worden sind».

Der Eintritt in das Palais und den Barockgarten werden gratis sein. Man müsse auch nichts konsumieren, sagt Holnaicher. Man wolle der Stadtbevölkerung «ein Geschenk machen, «gerade weil in der Stadt keine Weihnachtsmärkte stattfinden.» Obwohl der Anlass grösstenteils draussen stattfindet (im Innenbereich des Palais wird vorübergehend ein Kaffee geöffnet), herrscht Zertifikatspflicht. Die Zertifikate werden von den Veranstaltern im Eingangsbereich kontrolliert. «Wir halten uns an die Gesundheitsvorgaben des Bundes», sagt Grindat und ergänzt: «Wir sind zuversichtlich, dass wir den Anlass durchführen können, und dass die Vorgaben so bleiben.»

Der «Lichterglanz»  von der Fussgängerbrücke aus betrachtet.