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Magglingen-Protokolle: Präsident von Swiss Olympic räumt Versäumnisse ein

Hätte Swiss Olympic früher handeln sollen? Für Präisdent Jürg Stahl ist die Antwort ein klares Ja. (Archiv)

Auf die Frage, ob der Dachverband Swiss Olympic nicht bereits nach den Enthüllungen der ehemaligen Kunstturnerin Ariella Kaeslin im Jahr 2015 hätte aktiv werden sollen, gab es für Jürg Stahl nur eine Antwort: «Ja», sagte er in der Samstagsrundschau von Radio SRF. Swiss Olympic habe Konzepte verabschiedet, die offenbar nur auf dem Papier stattgefunden hätten, so der Präsident der Organisation. Und auch wenn die ersten Aufträge für die Schaffung einer zentralen Meldestelle bereits 2019 ausgelöst wurden, sei dies zu spät gewesen.

Grosse Hoffnungen setzt Stahl auf die neue unabhängige Meldestelle, die zusammen mit der Stiftung Antidoping unter dem Namen «Swiss Sport Integrity» laufen soll. Eine solche unabhängige Stelle wirke auch präventiv, so Stahl. Allerdings betonte er auch, dass bürokratische Stellen allein nicht ausreichend seien. «Ich glaube nicht, dass das nicht stattgefunden hätte, wenn wir einen Apparat aufgebaut hätten», sagte Stahl. Die Lösung bestehe nicht darin, einfach Kontrolleure loszuschicken.

Altersfrage bleibt offen

Vielmehr brauche es einen Kulturwandel. So sollen die Sportlerinnen weniger abgeschirmt und die Eltern mehr einbezogen werden. «Es gibt keine Berechtigung mehr, die Hallen nicht offen zu halten», sagte Stahl. Hart werde das Training aber weiterhin bleiben. Zur Frage, ob die Sportlerinnen und Sportler in Disziplinen wie Kunstturnen, rhythmischer Gymnastik, Eiskunstlauf und Schwimmen mit teilweise nur zwölf Jahren nicht einfach zu jung seien, wollte sich Stahl nicht festlegen.

Wenn etwa jüngere Athletinnen und Athleten von der Qualifikation für die Olympischen Spiele ausgeschlossen würden, sei dies für alle Beteiligten schwierig. «Es gibt diese Träume, und die Faszination der olympischen Ringe ist nach wie vor ungebrochen», so Stahl. (wap)