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Flexibler, effizienter und gezielt wachsen: So wollen die SBB aus der Krise finden

Die SBB sind während der Coronapandemie in eine angespannte Lage gerutscht – vor allem auch finanziell. Nun hat der Konzern am Donnerstag seine Strategie 2030 vorgestellt. Diese zeige die Zukunft des Unternehmens und weise den Weg aus der Coronakrise, teilten die SBB mit. Die Bahn will künftig flexibler und effizienter werden. Ausserdem soll sie gezielt und intelligent wachsen.

«Die Strategie SBB 2030 baut auf den Stärken unserer Bahn auf», wird SBB-Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar in der Mitteilung zitiert. Die Strategie setze auf Kontinuität und stelle Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit ins Zentrum. Zudem wolle man «wirtschaftlich stabil sein und bis 2030 die Kundenbedürfnisse viel besser antizipieren als heute», sagte sie weiter.

Erst stabil werden, dann ausbauen

Geschehen soll dies in zwei Etappen. Bis 2025 will der Konzern die Corona bedingt «sehr angespannte finanzielle Lage» bewältigen, den Betrieb und Fahrplan stabilisieren und die Kundenorientierung erhöhen. Danach soll das Angebot basierend auf dem Taktfahrplan flexibler und bis 2030 schrittweise ausgebaut werden. So werde der Fahrplan künftig für Freizeitreisende am Wochenende anders sein als für Pendlerinnen und Pendler unter der Woche. Auch werde er je nach Jahreszeit punktuell angepasst.

Basis für die flexibleren Angebote sind gemäss Mitteilung eine robuste Infrastruktur und ein qualitativ hochstehender Bahnbetrieb. Daran arbeitete die SBB intensiv. Zudem braucht es mehr Reserven im Fahrplan, um die Pünktlichkeit nachhaltig zu verbessern.

Bahnfahren soll einfacher und attraktiver werden

Auch soll das Bahnfahren künftig «einfacher, bequemer und attraktiver» werden – etwa mit besseren Kundeninformationen bei Störungen, vereinfachten Preisen und Sortiment, barrierefreiem Zugang oder neuem und einheitlichem Rollmaterial. Modernisierte Züge sollen Velotransporte erleichtern. Und die Bahn will die unterschiedlichen Mobilitätsformen in ihre digitale Plattform und in den Bahnhöfen integrieren. Gerade die Bahnhöfe sollen künftig als Verkehrsdrehscheiben den Öffentlichen mit dem Individualverkehr vernetzen.

Die SBB wollen zudem dort wachsen, wo sie stark sind. Dazu zählen schnelle, längere Distanzen für Reisende und Güter sowie in den Agglomerationen, wie es weiter heisst. Ausserdem schaffen sie mit neuen Angeboten wie dem Nachtzug nach Amsterdam «eine klimafreundliche und wettbewerbsfähige Alternative zu Flugzeug und Auto». Generell wollen die SBB bis 2030 klimaneutral sein, weniger Energie verbrauchen und die Kreislaufwirtschaft stärken. (abi)