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Jede dritte Person zwischen 14 und 19 Jahren leidet unter psychischen Problemen

Unicef Schweiz und Liechtenstein, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, hat den jungen Erwachsenen zwischen 14 und 19 Jahren den Puls gefühlt. Dabei zeigte sich: 37 Prozent der Jugendlichen sind von psychischen Problemen betroffen, wie Unicef am Dienstag mitteilte. Ebenso viele würden mit niemandem darüber sprechen. 8,7 Prozent aller Befragten gaben an, dass sie schon versucht hätten, Suizid zu begehen. Bei Jugendlichen mit Anzeichen von Angststörungen und/oder Depressionen sind es 17 Prozent; mehr als die Hälfte von ihnen sogar mehrmals, wie es weiter heisst.

Als grösste Risikofaktoren betreffend schlechter psychischer Gesundheit werden schwierige Familienverhältnisse, tiefer sozioökonomischer Status, schlechte Kindheitserfahrungen sowie chronische Leiden genannt. Schlechte psychische Gesundheit führe zudem oft zu einem tiefen emotionalen Wohlbefinden und einem schlechteren Selbstbewusstsein, heisst es weiter. Ausserdem ist die Corona-Pandemie ein möglicher Treiber: Ein Viertel der Befragten stuft die körperliche Gesundheit und 47,1 Prozent die psychische Gesundheit schlechter ein als vor der Pandemie.

Prävention stärken

Unicef fordert daher Investitionen in die Prävention, um die psychische Gesundheit zu stärken. Noch immer sei das Gesundheitssystem darauf ausgelegt, reaktiv zu agieren. Dabei müsse die Problematik umfassend angegangen werden und nicht nur aus einer Gesundheitsperspektive.

Unicef liess die Umfrage im Frühjahr/Sommer durchführen. 1097 nahmen an der Online-Umfrage teil. Das Ziel war, individuelle, familiäre, soziale und umweltbedingte Risiko- und Schutzfaktoren im Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit zu ermitteln. (abi)