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Bundesanwaltschaft verurteilt SBM Offshore-Töchter zu einer Busse

Der SMB-Offshore-Konzern konzipiert, produziert und vermarktet maritime Systeme und Ausrüstungen für die Öl- und Gastindustrie. Seine Schweizer Tochtergesellschaften, die ihren Sitz in der Westschweiz haben, bilden das finanzielle Betriebszentrum. Sie teilen sich die gleichen Büroräume und teilweise sogar dieselben Angestellten und Verwaltungsratsmitglieder. Nun hat die Bundesanwaltschaft (BA) genau diese Tochterunternehmen mittels Strafbefehl zu einer Zahlung von über sieben Millionen Franken verurteilt, wie sie am Dienstag mitteilte. 4,2 Millionen davon sind eine Busse.

Der Grund: Die Firmen hätten wegen einer Vielzahl von schwerwiegenden Mängeln der internen Organisation zwischen 2006 und Anfang 2012 die Bestechung von Amtsträgern in Angola, Äquatorialguinea und Nigeria nicht verhindert, schreibt die BA. Gemäss ihren Untersuchungen flossen damals Bestechungszahlungen von über 22 Millionen Dollar und fast eine Million Euro.

System für Bestechung aufgebaut

Die Gelder stammten von Bankkonten, die einer der Tochtergesellschaften gehören. Sie wurden mit Hilfe von Mittelsmännern über Scheinfirmen unter dem Deckmantel von fiktiven Verträgen mit den drei verurteilten Schweizer Gesellschaften übermittelt. Für die BA ist klar: Diese kriminellen Praktiken waren Teil eines «regelrechten Systems». Dieses wurde eingerichtet, «um massive Bestechungszahlungen zugunsten von fremden Amtsträgern im Hinblick auf die Vergabe von Verträgen an den Konzern SBM Offshore durchzuführen».

Die BA hatte sich bereits früher mit einem ehemaligen leitenden Angestellten befasst. Er wurde im Sommer 2020 im Rahmen eines abgekürzten Verfahrens wegen Bestechung fremder Amtsträger in Angola schuldig gesprochen. Das Vorgehen der BA zeige den Willen, Unternehmen, die von der Schweiz aus grenzüberschreitende Bestechung betreiben, strafrechtlich zu verfolgen und zu belangen.

«Mit dem Ende der Untersuchung und der Strafe ist dieses alte Thema nun auch in der Schweiz vollständig und endgültig abgeschlossen», wird Erik Lagendijk, Chief Governance und Compliance Officer bei SMB Offshore, in einer Mitteilung des Unternehmens zitiert. (abi)